Christine Wahlmüller im Gespräch mit Konica Minolta Österreich-Chef Johannes Bischof.
Foto: Konica Minolta
Johannes Bischof, Geschäftsführer Konica Minolta Business Solutions in Österreich
it&t business: Wie waren Sie mit dem vergangenen Geschäftsjahr zufrieden?
Bischof: Wir haben 2015 ein schönes Wachstum im einstelligen Prozentbereich geschafft. Österreich hat da wirklich ausgezeichnet performt.
it&t business: Worauf führen Sie das zurück?
Bischof: Unsere Kunden schätzen unsere Verlässlichkeit und unser Qualitätsniveau, und das seit vielen Jahren. Wir haben zudem zuletzt auch einige große Projekte gewonnen, zum Beispiel Fischer Sport, Admiral oder VAMED.
it&t business: Wo setzen Sie denn im Moment strategisch ihre Schwerpunkte?
Bischof: Wir sind einer der großen Player im Bereich Managed Print Services – das reicht vom Pay-per-Page bis hin zum globalen Management der gesamten Print-Infrastruktur. Ich bin stolz darauf, dass wir eine sehr hohe Kundenzufriedenheit haben, eine der höchsten in Europa. Wir sehen, dass sich Qualität zum vernünftigen Preis durchsetzt und beweisen das seit bald 45 Jahren in Österreich. Natürlich gibt es viele Kunden, die auch fragen: Könnt ihr nicht noch mehr? Wir haben daher schon vor einiger Zeit unsere Angebotspalette in Richtung IT-Services erweitert und konnten auch im vergangenen Geschäftsjahr einige sehr interessante Kundeninstallationen durchführen. Ein Teilbereich unserer IT-Services ist ECM (Enterprise Content Management) wo wir vor allem Lösungen von unserem Partner d.velop anbieten. Im März wurde mit ECM-Smart-Entry auch eine Einstiegs-ECM-Lösung für KMU gelauncht.
it&t business: Wie funktioniert die Transformation vom traditionellen Drucker-Unternehmen hin zum IT-Service- und Systemhaus?
Bischof: Wir haben das deutsche IT-Haus Raaber+Märcker im Jahr 2014 komplett übernommen. Heute fungiert das Unternehmen als Konica Minolta IT Solutions und agiert in Österreich und Deutschland, für heuer ist eine personelle Expansion geplant. Neben ECM haben wir ERP- und CRM-Lösungen von Microsoft sowie Hardware bzw. Infrastruktur, aber auch IT-Security im Angebot.
it&t business: Welchen Anteil soll das IT-Service-Geschäft 2016 ausmachen?
Bischof: Wir erwarten uns einen Anteil von 20 Prozent, allerdings nicht sofort, sondern bis spätestens 2020.
it&t business: Wie sehen Sie denn derzeit den Druckermarkt in Österreich?
Bischof: Heiß umkämpft, es gibt nach wie vor eine große Anzahl an Anbietern. Die Preise und der Markt insgesamt stagnieren, aber für unsere Angebote im Managed Print Service (MPS)-Bereich sehe ich solide Wachstumsmöglichkeiten. Ich denke, hier ist eine Steigerung von acht bis zwölf Prozent pro Jahr realistisch. Wir profitieren sicher vom langjährigem Know-how und einem attraktiven Gesamtleistungspaket.
it&t business: Wo setzen Sie im MPS-Markt ihre Schwerpunkte?
Bischof: Wir wollen für unsere Kunden den gesamten Output- aber auch den Input-Bereich mit maßgeschneiderten Paketen optimieren. In weiterer Folge geht es um die Einbindung von Unternehmensprozessen in die Gesamtlösung. Durch eine solche gesamtheitliche Betrachtung können im Output-Bereich häufig Kosteneinsparungen von 20 bis 30 Prozent erzielt werden.
it&t business: Von MPS wird ja schon lange geredet, aber in welchen Unternehmen ist MPS heute Thema?
Bischof: Es gibt nach wie vor sehr viele Firmen, die noch nichts in punkto MPS unternommen haben. Zum Beispiel habe ich in den letzten Monaten vier große Unternehmen persönlich besucht, die sich erst jetzt mit diesem Thema beschäftigen. Als gutes Potenzial sehe ich zudem den KMU-Markt, wo nicht nur Pay-Per-Page gefragt ist, sondern auch mehr Service und Automatisierung.
it&t business: Sind Digitalisierung und Industrie 4.0 für Sie auch Thema?
Bischof: Die digitale Transformation und Industrie 4.0 sind wesentliche Treiber, die unsere Entwicklungsarbeit in einem hohen Maß prägen. Der hier eingeschlagene Weg wird bereits mit Erfolgen bestätigt. Konica Minolta erzielt gerade starke Fortschritte beim Eintritt in neue Industriedruckmärkte wie dem Etiketten- und Verpackungsdruck sowie hohe Verkaufsabschlüsse für professionelle Digitaldrucksysteme und Software Services.
it&t business: Jetzt sind ja ihre Mitarbeiter sehr gefordert, früher ging es darum, nur Drucker zu verkaufen, dann kam MPS, heute braucht es ein Verständnis für die gesamte Prozesskette.
Bischof: Wir sehen diesen Wandel sehr positiv, er eröffnet uns neue Wachstumsmärkte und Chancen. Mit verstärkten Schulungen können unsere Mitarbeiter diese Veränderungen auch in ihre tägliche Arbeit integrieren.995850.jpg