Alle 14 Tage aktuelle News aus der IT-Szene >
Integration, Usability und Software-Ergonomie, mobiler ERP-Einsatz, Process Mining und Plattformwirtschaft werden den ERP-Markt in den kommenden Jahren bestimmen.
Foto: Luke Peters/Unsplash
Der „ERP-Trend Check 2021“ des deutschen Digitalverbands Bitkom hat aktuelle Trends im Bereich Unternehmenssoftware untersucht
Der deutsche Digitalverband Bitkom hat in seinem „ERP-Trend Check 2021“ Trends im Bereich Unternehmenssoftware für die kommenden Jahre untersucht. ERP-Systeme stehen im Fokus der Digitalisierungsbestrebungen und stellen den relevanten Kern dar, ohne dabei einen Monolithen zu bilden. Laut Bitkom kommt einigen Merkmalen einer ERP-Software besondere Wichtigkeit zu – darunter Digitalisierung durch Integration, Usability und Software-Ergonomie, mobilem ERP-Einsatz, Process Mining und Plattformwirtschaft. „ERP-Lösungen integrieren sich immer mehr in die Unternehmen, die Integration von Subsystemen ist dabei immens wichtig. So ist das ERP eine Datendrehscheibe für alle betriebswirtschaftlichen und produktionsrelevanten Informationen, ohne ein Datensilo zu werden“, kommentiert Christian Biebl, Geschäftsführer des Softwareanbieters Planat, den Bericht. Das Unternehmen bietet mit FEPA eine eigene ERP-Standardsoftware, die sich auf die speziellen Prozesse produzierender Unternehmen konzentriert.
Die Verbindung von Daten, Anwendungen, Systemen und Geräten ist eine der Stützen der Digitalisierung. Je mehr Informationen in einem System zusammengefasst werden, umso besser kann geplant und analysiert werden. „In der heutigen produzierenden Industrie ist der Wettbewerbsdruck immens. Je mehr Informationen sicht- und verfügbar gemacht werden, desto eher kann das Unternehmen seine Wirtschaftlichkeit verbessern“, sagt Biebl. Dazu gehören auch Subsysteme, aber auch Stammdaten. Je besser deren Qualität ist, desto besser arbeitet das Gesamtsystem.
Ein weiterer wichtiger Trend laut Bitkom ist die Software-Ergonomie. Die Benutzerfreundlichkeit gewinne zunehmend an Bedeutung, so der Verband. „Viele Softwarehersteller haben diesen Aspekt lange ignoriert. Das System lebt aber nicht mit den Menschen, sondern die Menschen mit dem System – es bedarf also intuitiver Oberflächen, damit Prozess und Benutzer digital und dann auch in der Umsetzung zusammenfinden“, bestätigt der Planat-Geschäftsführer die Bitkom-Einschätzungen.
Mobiles Computing umfasst den Einsatz von nativen Apps sowie von Web-Anwendungen, die für den Einsatz auf mobilen Geräten optimiert werden. Der Trend geht dabei allerdings über das Smartphone hinausgeht und umfasst auch Wearables. Christian Biebl bestätigt, dass Wearables, darunter Datenbrillen und Fingerscanner, bereits zusammen mit der ERP-Lösung in Kundenprojekten für produzierende Betriebe genutzt werden.
Process Mining hilft, Geschäftsprozesse aus Ereignisdaten der IT-Systeme eines Unternehmens zu rekonstruieren und darstellbar zu machen. „Generell geht es darum, Daten nutzbar zu machen – die Learnings für morgen stecken in den Daten von heute“, sagt Biebl. Darüber hinaus zeichnet sich ein klarer Trend zu mehr Verknüpfung des Commerce mit dem ERP ab – auch im B2B-Geschäft sind immer mehr Webshops im Einsatz, um Beschaffungsprozesse zu vereinfachen.