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Der österreichische Business Software-Produzent steuert durch die Corona-Krise.
Foto: BMD Markus Knasmüller, Geschäftsführer BMD: „Viele Unternehmen erkennen, dass Digitalisierung im Rechnungswesen gerade in Krisenzeiten eindeutige Vorteile im Wettbewerb schafft“ Im vergangenen Wirtschaftsjahr konnte das international tätige BMD Systemhaus ein Umsatzplus von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr erwirtschaften. „Trotz COVID-19-Krise blicken wir positiv in die Zukunft“, sagt Markus Knasmüller, seit Jänner 2020 Geschäftsführer von BMD, „eine Basis für diese Einschätzung ist, dass immer mehr Unternehmen erkennen, dass der umfassende Einsatz betriebswirtschaftlicher Software klare Kostenreduktionen garantiert. Ein weiterer Treiber für BMD-Softwarelösung ist die Standortunabhängigkeit, beispielsweise im Homeoffice.“ Ein wesentliches Ziel ist der Ausbau der Marktstellung bei betriebswirtschaftlicher Software sowohl bei Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern als auch bei KMUs, erläutert Knasmüller. Darüber hinaus soll den Kunden mittelfristig das Effizienzpotential der elektronischen Rechnung vermittelt werden.
Mittlerweile sind es über 550 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für BMD tätig. Der Frauenanteil beträgt knapp über 50 Prozent. Im März wurde das Softwarehaus im trend-Ranking für die besten österreichischen Arbeitgeber mit dem 2. Platz ausgezeichnet.
Verändert haben sich in den letzten Jahren natürlich die digitalen Möglichkeiten, sagt Knasmüller, der seit 1997 im Unternehmen tätig ist. So gehören heute die Cloud und in den nächsten Wochen der Chatbot für den Support, der auf Basis von Künstlicher Intelligenz die Kundenanfragen beantwortet, zu den Fokuspunkten des Softwarehauses. In den letzten 20 Jahren konstatiert der IT-Experte aber keine sprunghafte Entwicklung in der betriebswirtschaftlichen Software. „Bei betriebswirtschaftlicher Software kommt es auf Kontinuität, verbunden mit intelligenter Erweiterung bzw. Adaptierung aufgrund neuer rechtlicher und steuerlicher Vorschriften an“, verdeutlicht Knasmüller, „wichtig ist aber, die Augen hinsichtlich neuer Trends und Technologien offen zu halten. Schon allein die in den Serviceverträgen garantierte zeitgerechte Adaptierung auf den neuesten steuerlichen und rechtlichen Letztstand, lässt die Arbeit bei BMD nicht ausgehen.“
Hatte man bisher in der Schweiz eine Minderheitsbeteiligung an der pebe AG, setzt BMD wieder verstärkt auf die eigene Marke und hat sich daher vom pebe-Anteil getrennt. pebe wird aber weiterhin BMD-Partner bleiben. Das Unternehmen will nun auf dem Schweizer Markt verstärkt selbst präsent sein, mit Software, Seminarakademie, Info Day in Zürich und einer eigenen Schweizer Cloud. In diesem Zusammenhang wird auch ein neuer Standort bezogen. Auch in den Ländern Deutschland, Tschechien, Ungarn und Slowakei will man die Internationalisierung vorantreiben.
Bei Steuerberatern – einer der wichtigsten Kundengruppen von BMD – ist noch viel Digitalisierungspotenzial vorhanden, so Knasmüller: „Pauschal kann man aber nicht sagen, dass bei den Unternehmen ein Zusammenhang zwischen Unternehmensgröße und Digitalisierungsgrad festzumachen ist. Fakt ist, dass von unseren Klienten noch viele Softwartetools der BMD nicht genutzt werden, auch daher bieten wir in der BMD Akademie eine breite Palette von Schulungsmaßnahmen an.“
Geplant ist der Ausbau der angebotenen Programmpalette für Steuerberater und Unternehmen. Dazu Knasmüller: „Beispielsweise arbeiten wir derzeit an einem einfachen Fakturierungsprogramm, der Faktura Com, das es den Mandanten ermöglicht, die Rechnung gleich auf der digitalen Umgebung des Steuerberaters zu verfassen. Der Steuerberater wiederum kann automatisch die Rechnung direkt verbuchen sowie den Mahnlauf organisieren.“
Als starkes Manko wertet Knasmüller den geringen Einsatz der elektronischen Rechnung zwischen den Unternehmen. „Offensichtlich hat es sich in vielen Unternehmen noch nicht herumgesprochen, dass eine E-Mail mit einem PDF- Anhang noch keine elektronische Rechnung ist. Ein Missverständnis, das vielen Unternehmen allerhand Zeit und Ressourcen kostet, denn mit einer wirklichen elektronischen Rechnung auf Basis von NTCS lassen sich viele Handgriffe, wie beispielsweise das Abtippen, ersparen – was letztlich auch Fehler vermeidet.“ Knasmüller schätzt, dass die Rechnungslegung und Verarbeitung mit NTCS eine Kosteneinsparung von rund 40 Prozent ermöglicht – bei voller Kontrolle durch die Buchhaltung. „Auch wenn die Politik und Interessenvertretungen derzeit viele andere Sorgen haben, eine Unterstützung bei der elektronischen Rechnung wäre zur Stärkung des österreichischen Wirtschaftsstandortes schon längst angebracht gewesen“, meint Knasmüller, räumt jedoch ein: „Sicherlich wird die derzeitige Corona-Krise nicht dazu führen, dass es in diesem Bereich mittelfristig zu gesetzlichen Anpassungen kommt.“
BMD-intern setzt Knasmüller aufgrund der Corona-Krise stark auf Remote-Arbeit. „Unsere Mitarbeiter sind angehalten so weit wie nur möglich Homeoffice zu machen. Festzustellen ist, dass diese Arbeitsform begeistert aufgenommen wird. Derzeit arbeiten so 450 Mitarbeiter gleichzeitig – eine Anzahl, die es bei BMD noch nie gegeben hat.“ Wichtig sei aber weiterhin der persönliche Kontakt mittels online Face-to-Face Kommunikation.
Auch für seine Kunden will das Softwarehaus ein verlässlicher Partner in Zeiten der Krise sein. „Wir bieten etwa die ISO 27001-zertifizierten BMD Cloud Services, die mehr Mobilität und Flexibilität in der Softwarenutzung gewährleisten. Dabei werden Updates immer aktuell eingespielt, damit stets der neueste Stand der Software mit allen gesetzlichen oder programmtechnischen Änderungen zur Verfügung steht. Technik-Profis übernehmen die Sicherung und Absicherung der Daten. Außerdem informiert wir unsere Kunden laufend via Newsletter über die Adaptierung der Software und stellen auch die neuesten Tools zur Verfügung, die gerade jetzt die Arbeit erleichtern: Abrechnung der COVID-19-Kurzarbeitshilfe, Vorberechnung des Härtefallfonds etc.“, so der BMD-Geschäftsführer.
„Wir stellen bei den Unternehmensanfragen in Sachen Rechnungswesen in den letzten Wochen einen klaren Anstieg fest“, so Knasmüller weiter. „Viele Unternehmen erkennen, dass Digitalisierung im Rechnungswesen gerade in Krisenzeiten eindeutige Vorteile im Wettbewerb schafft.“ Das Unternehmen hat ein breites Weiterbildungsangebot zum Thema geschaffen, u.a. durch den Ausbau des Angebots von Webinaren.