Gastbeitrag: LTE-Nachfolger 5G treibt Innovationen, weiß Otto Neuer
Big Data, Cloud und Realtime-Analytics gelten heute als zentrale Trends in der IT-Industrie. Die Verfügbarkeit des 5G-Mobilfunkstandards wird die Nutzung des Internets und der Cloud dramatisch verändern, da künftig auf mobilen Endgeräten eine beinahe latenzfreie Anbindung von IT-Ressourcen aus der Cloud möglich sein wird.
5G wird aber auch die Implementierung von IoT-Anwendungen beschleunigen. Die hohen Übertragungsraten unterstützen eine engmaschige sowie ausfallsichere Geräte- und Maschinenkommunikation für eine weitergehende Automatisierung in der Produktion.
Gleichzeitig werden aber auch die mobilen Endgeräte immer leistungsfähiger und ermöglichen spannende Anwendungsszenarien. Beispielsweise könnten Anwender mit standortabhängigen AR/VR-Applikationen ganz neue Realitäten mit ihrem Smartphone erleben, wenn ein zusätzlicher Daten-Layer in das Bild der realen Welt eingeblendet wird.
Innovationstreiber 5G.
Die Entwicklung von 5G-Netzen wird in kürzester Zeit zu neuen Innovationen auf Basis von Big Data- und Echtzeit-Analysen führen. Für den Anwender bedeutet dies, er kann auf präzisere Datenanalysen in Echtzeit auf seinen mobilen Endgeräten zugreifen.
Ein Beispiel dafür ist die Echtzeitverarbeitung von Geräuschen einer Großstadt. So lassen sich durch Realtime-Analysen Veränderungen am Verkehrsfluss erkennen, die auf einen Unfall, Stau oder den üblichen Berufsverkehr hinweisen. Für die Verbrechensbekämpfung könnte ein solches System Schüsse erkennen und Hinweise auf den Standort geben. Dazu kommen IoT-gestützte Anwendungen einer Smart City: In einer intelligenten Stadt mit schnellen 5G-Netzen könnten Sensoren eine vollständig automatisierte Verkehrssteuerung unterstützen, eine Fahrzeugkommunikation zwischen autonomen und regulären Fahrzeugen steuern, Stau- und Unfallwarnungen liefern sowie freie Parkplätze in Echtzeit verwalten. Solche Aufgaben sind nur mit einem 5G-Datennetz realisierbar, das durch Edge-Rechenzentren in der Nähe von Sendemasten die notwendige Rechenleistung für die Datenanalysen erhält. Edge bezieht sich hierbei nicht auf den alten Mobilfunkstandard, sondern steht für eine neue Art von dezentralen IT-Systemen, die in der Nähe von IoT- oder Mobilfunk-Knotenpunkten betrieben werden.
Mit Edge-Rechenzentren werden aber auch Funk- und Datennetze selbst intelligenter: Die neueste Generation von Netzen funktioniert Software-definiert und kann sich über Machine-Learning-Algorithmen in gewissen Grenzen selbst optimieren. Damit reagieren Netze beispielsweise auf Peaks zu bestimmten Uhrzeiten mit zusätzlichen Kapazitäten.
Fazit.
Hinter all den faszinierenden Möglichkeiten steht jedoch die Anforderung, dass Unternehmen Daten aus verschiedenen Quellen in eine zentrale Plattform integrieren und in Echtzeit verarbeiten können. Dies umfasst Daten in der Cloud ebenso wie Informationen aus global verteilten Datenbanken. IT-Verantwortliche sollten daher frühzeitig damit beginnen, eine Infrastruktur zu realisieren, die mit den neuen Datenströmen umgehen können.
Der Autor Otto Neuer ist VP Sales EMEA Central bei Talend