Gastbeitrag: Die Integration neuer digitaler Prozesse bringt veraltete, fest etablierte Abläufe und Systeme ins Wanken. Um wettbewerbs- und zukunftsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen heute mehr denn je ihre Applikationen modernisieren. Ansonsten droht ihnen, technisch den Anschluss zu verlieren, warnt Felix Temming.
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Der Autor Felix Temming ist Business Lead Application Services DACH bei SoftwareONE
Viele Unternehmen haben noch ältere Anwendungen und Technologien in Betrieb, die ausgetauscht gehören. Denn sie bieten weder Interoperabilität, Bedienkomfort noch ein ausreichendes IT-Sicherheitsniveau. Diese Applikationen sind in der Regel über lange Zeit tief in Geschäftsprozesse verankert und weisen zahlreiche Schnittstellen zu anderen geschäftskritischen Systemen auf. Gerade deshalb müssen Firmen auch diese Anwendungen anpacken – und generell in die Modernisierung ihrer Applikationen investieren. Wer den vermeintlich großen Aufwand scheut, setzt aufs Spiel, komplexe Anforderungen und die digitale Transformation zu meistern.
In fünf Schritten zur modernen App-Landschaft
Mit dem richtigen Modernisierungsansatz können Firmen gemeinsam mit Ihrem IT-Dienstleister die Umsetzungszeiten verkürzen, Kosten sparen und die firmeneigene Applikationslandschaft zukunftsfähig gestalten. Dabei gehen die Experten grundsätzlich in fünf Schritten vor:
- Identifizierung der Applikationen: Zunächst wird definiert, welche Applikationen erneuert werden sollen. Auf Wunsch prüfen Dienstleister auch die gesamte IT-Infrastruktur auf Altlasten, damit sich die zu erneuernden Applikationen herauskristallisieren.
- Analyse der Applikationen: Im zweiten Schritt folgt die Aufnahme der Ist-Situation. Hier wird so viel wie möglich automatisiert, beispielsweise mit Tool-gestützter Analyse von Applikationen auf Quellcode-Ebene. Geht das nicht, etwa weil Quellcodes fehlen, erfolgt die Analyse rein manuell. In jedem Fall bewerten erfahrenen Experten die Ergebnisse. Zudem geben sie Empfehlungen zur Modernisierungsstrategie. Ihre Einschätzungen zur Bedeutung der jeweiligen Applikation bildet die Vorlage, später die Prioritäten abzuleiten.
- Festlegen der Zielarchitektur: Firmen und Dienstleister legen im weiteren Verlauf Architekturmuster fest und wählen geeignete Technologien aus. Nach der Analyse lassen sich Applikationen häufig in architektonisch ähnliche Gruppen zusammenfassen. Dadurch muss man nur noch ein Architekturmuster je Gruppe bestimmen. Zusätzlich zur Architektur gilt es, auch eine Zielplattform vorzugeben, auf der eine App laufen wird. Grundsätzlich sollte jede einzelne Applikation zumindest „Cloud-ready“ sein, auch wenn sie zunächst „on-premises“ zum Einsatz kommt. Kann dagegen von Beginn an auf eine Cloud-Plattform gesetzt werden, lassen sich bereits zu Beginn entsprechende Plattformdienste (PaaS) nutzen und somit viel Aufwand einsparen.
- Planung und Priorisierung: Auf Basis von Priorität, Architekturmuster und Aufwand erstellt der Dienstleister die Projektorganisation und legt die Abläufe fest. Oftmals werden in dieser Phase die Applikationen nochmals nach Dienstleister und Teams gruppiert, wozu final die Verträge abgeschlossen werden.
- Umsetzung und Support: Die Realisierung erfolgt in der Regel nach den Prinzipien agiler Softwareentwicklung. Gerade wenn eine große Zahl von Applikationen optimiert wird, kann man sich den Ablauf wie auf einem Fließband vorstellen. Vorne finden detaillierte Analysen und Abstimmungen statt, in der Mitte wird umgesetzt und am Ende schließlich geliefert und ausgerollt. Sollten Benutzer außerdem Probleme melden, kümmert sich ein hochqualifiziertes Support-Team. Deren Softwareentwickler suchen nach den Ursachen, nehmen kleinere Korrekturen selbst vor oder planen umfassendere Eingriffe in die Entwicklungspipeline.
Nachhaltige App-Modernisierung sichert Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit
Eines steht fest: Wer als Unternehmen die Digitalisierung kräftig anschieben will, muss sicherstellen, dass die eigenen Applikationen Beschleuniger statt Bremse sind. Das nötige Know-how liefern erfahrene Dienstleister, die durch ihre Expertise in der Lage sind, flexible und individuelle Lösungen für verschiedenste Szenarien zu implementieren.
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