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Gastbeitrag: Drei Faktoren, die den E-Commerce im Jahr 2022 weiter antreiben werden, nennt Ingo Ax.
Foto: valantic Der Autor Ingo Ax ist Customer Experience Manager bei valantic, einem IT-Berater für digitale Transformation Klar ist: E-Commerce wird auch im Jahr 2022 zu den beliebtesten Online-Aktivitäten gehören. Das zeigt eine jüngst im Auftrag des deutschen Digitalverbands Bitkom durchgeführte repräsentative Umfrage unter mehr als 1.100 Internetnutzerinnen und -nutzern. Demnach hatten vier von zehn Online-Shoppern im zweiten Jahr der Pandemie mehr und länger im Internet eingekauft. Davon hielten es 87 Prozent für wahrscheinlich, dass sie weiter vermehrt online einkaufen werden.
Es wurden zudem neue Services ausprobiert und andere Produkte in den digitalen Einkaufskorb gelegt als zuvor. Verbraucher haben kein Problem mehr damit, frische Lebensmittel und Pflegeprodukten über das Internet zu ordern. Außerdem verzeichneten Schnelllieferdienste im letzten Jahr einen deutlichen Zuwachs im E-Commerce.
Verstärkt wurde die Entwicklung noch durch den Megatrend Mobile Shopping. Erstmals steht das Smartphone auf Platz eins der beliebtesten Shopping-Geräte, wie die Bitkom-Studie zeigt. In der Zielgruppe der 16- bis 29-jährigen kauften sogar 81 Prozent übers Smartphone ein. Bei den 30- bis 49-Jährigen waren es immerhin noch 77 Prozent. Die Vorteile liegen auf der Hand: Neben Komfort, Flexibilität und einer großen Produktauswahl schätzen Kunden am E-Commerce auch die Klimabilanz.
Die Aufmerksamkeit des Kunden auf den Online-Marktplätzen ist indes hart umkämpft. Erfolgsentscheidend im E-Commerce ist die passende Strategie. Tatsächlich kann E-Commerce für jeden Anbieter ein Erfolgsbooster sein, sei es im B2C oder B2B Bereich. Diese drei Tools sind aus unserer Sicht aktuell die wichtigsten Hebel:
Wer im E-Commerce Erfolg haben will, muss kundenindividuell auftreten. Zudem müssen vor- und nachgelagerte Prozesse zwingend perfekt verzahnt sein. Außerdem ist es wichtig, die Customer Experience ganzheitlich zu betrachten. Der Kunde sucht ein digitales Erlebnis, und das müssen wir bereitstellen.
Durch Künstliche Intelligenz (KI) können Routine-Aufgaben, die sich immer wiederholen, von einer Maschine autonom ausgeführt werden. Machine Learning bedeutet, dass eine Maschine aus Erfolg und Misserfolg lernt und ihr Verhalten eigenständig anpasst. Richtig eingesetzt beantwortet zum Beispiel eine Maschine im Chat eines Online-Shops eigenständig Kundenfragen, und lernt dabei ständig Neues dazu, um immer präziser auf individuelle Fragen eingehen zu können. Lernende, intelligente Algorithmen können das Kaufverhalten von Kunden analysieren und auf dieser Basis Kaufempfehlungen aussprechen.
Das ermöglicht deutliche Umsatzsteigerungen. Der Kunde profitiert durch ein neues, besseres Shoppingerlebnis, das für ihn personalisiert wurde. Im Ergebnis sorgt das für eine höhere Kundenzufriedenheit und die ist im E-Commerce so wichtig wie im klassischen Handel. Profit entsteht auch hier durch den Wiederkauf.
Viele Unternehmen nutzen die zur Verfügung stehenden Tools leider kaum oder noch gar nicht. Dabei ist es Zeit, das Trendbarometer zeigt ganz klar: „Digital first.“
Eine Verbesserung der Customer Experience erreichen wir auch bereits durch Voice Shopping, also die Nutzung von Sprachassistenten für Transaktionsprozesse, zum Beispiel mit Alexa, Siri oder Google Assistant. Sie sagen beispielsweise: „Alexa, ich brauche neue Batterien“. Und schon werden Sie zum Online-Warenkorb weitergeleitet. Das ist äußerst komfortabel. Allerdings ist anzumerken, dass sich die Technologie noch in einer frühen Phase befindet und die Vorbereitung aufwändig sein kann.
Jede Einzelperson, demnach auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Unternehmen, möchte heute im Internet als individuelle Person entlang individueller Interessen und Vorzüge angesprochen werden. Deswegen funktioniert der Handel zum Teil schon komplett über Plattformen sozialer Medien wie Instagram, Tiktok, Facebook oder Pinterest. Die großen Plattformen haben mittlerweile vielfältige Werbemöglichkeiten und eigene Marktplätze, die auf Ad-Beiträge und der Interaktion des Nutzenden beruhen.
Dabei hängen die Verkaufszahlen nicht von Influencern oder Prominenten ab. Die können zwar für die kreative Kundenansprache hilfreich sein, aber gerade für kleinere Unternehmen bieten sich hier Möglichkeiten selbst aktiv zu werden und einen eigenen Online-Shop zu eröffnen. Die Generation Z findet Marken zuerst auf Social Media und ist – anders als die „Early Adopter“-Generation des Internets – in der Kauf- und Entscheidungsphase nicht mehr an Telefon und Mail-Angeboten interessiert. Der Trend geht hier in Richtung Messenger Commerce. Über die Dienste à la WhatsApp und Co. können Unternehmen die junge Generation entlang der Customer Journey perfekt aufgreifen und abholen.